„Eins steht auf jeden Fall fest für die Feier – sie hat viele Jahre im Shanty-Chor gesungen und der soll auch dabei sein, wenn das möglich ist. Das hat sie sich gewünscht und wir möchten das auch gerne.“
Selbstverständlich ist das möglich!
Wenn ein Teil der Feier so ist, wie die verstorbene Person und die Zugehörigen es sich wünschen und vorausgeplant haben, ist das meistens genau das, was die Stimmung des Abschiedes trägt.
Nicht nur, weil somit deutlich ist, dass sich die Menschen zuvor mit der Situation „Was ist wenn?“ auseinandergesetzt haben sondern auch, weil das der Mittelpunkt wird und alles andere drumherum geplant werden kann.
Die Dekoration war passend mit Ankern und Muscheln und der Shantychor stand in der passenden Kleidung neben der geschmückten Urne.
Ich wußte vom Vorgespräch, dass auch schunkeln gewünscht war, so wie bei den Konzerten. „Das hat ihr immer so gut gefallen, wenn das Publikum mitgeschunkelt hat!“
Auch wenn das Publikum in diesem Fall Menschen waren, die sich verabschieden wollten und in unserer Trauerkultur (noch immer) sehr üblich ist, dass alles sehr ruhig und leise sein soll – die Reihen in der Friedhofskapelle fingen an zu schunkeln.
In der Rede habe ich davon erzählt, dass das ein Wunsch der Verstorbenen ist und habe auch einige lächeln und nicken sehen – und als dann der Chor „My Bonnie is over the ocean“ schmetterte und dazu schunkelte ging das durch die Reihen und nach und nach summten immer mehr Menschen mit.
Es war, als sei ein Bann gebrochen von „sowas geht doch auf dem Friedhof nicht – aber ich mache es trotzdem“ . Schön.
Am Grab wurde das letzte Lied gesungen – gemeinsam und Herzerwärmend.
„In Hamburg sagt man Tschüss.“
Tschüss